RICHTIG HEIZEN: DIE 15 BESTEN TIPPS ZUM ENERGIESPAREN

Richtig heizen: die 15 besten Tipps zum Energiesparen


Im Haushalt entfallen rund 70 Prozent des Energieverbrauchs auf die Heizung – richtig Heizen ist der beste Weg, Heizkosten zu sparen und CO2-Emissionen zu reduzieren. 60 Prozent unseres CO2-Ausstoßes entfallen aufs Heizen und Raumwärme macht rund drei Viertel des gesamten Energieverbrauchs in Haushalten aus. Richtig Heizen kann also viel klimafreundlicher sein als Stromsparen.

 

Für richtiges Heizen helfen schon einfache Mittel: Fenster abdichten, Heizkörper isolieren, Stoßlüften, Heizung richtig einstellen. Damit kann man beim Heizen richtig viel Energie sparen – und hat gleichzeitig ein gesundes Raumklima.

1. Richtig heizen heißt: Bewusster heizen

 

Richtig heizen heißt oft: weniger heizen oder zumindest bewusster. In deiner Wohnung muss es im Winter nicht 25 Grad warm sein – jedes Grad weniger spart Heizenergie. Nach Schätzungen spart man pro Grad bis zu sechs Prozent Energie. (Ob diese Zahl so wirklich ganz exakt stimmt, ist umstritten – gewiss ist: man spart damit Geld.)

 

Die optimale Raumtemperatur liegt bei etwa 20 Grad. Im Bad dürfen es schon 22 Grad sein, doch in anderen Räumen genügen oft weniger: In der Küche geben Backofen und Kühlschrank Wärme ab; im Schlafzimmer sorgen 17 bis 18 Grad für einen guten Schlaf, einige bevorzugen sogar noch weniger.

 

Übrigens: Wer in der Nacht friert, ist mit einer Wärmflasche klüger beraten als mit einem beheizten Schlafzimmer.

 

Wichtig: Es geht nicht darum, in den eigenen vier Wänden zu frieren! Aber oft friert man nicht trotz, sondern wegen der Heizung. Der Körper passt sich der höheren Temperatur im Raum an und bemerkt dann eigentlich gar nicht mehr, dass der Raum überheizt ist.

 

Unbenutzte Räume brauchen übrigens wenig bis keine Heizung. Aber: Viel kälter als 15 Grad sollte es im Winter bei Außentemperaturen unter Null nicht werden. Sonst droht Schimmel. Das gilt vor allem bei Feuchtigkeitsquellen im Haus oder in den kühlen Zimmern.

2. Ab wann heizen – nur im tiefen Winter?

 

Viele stellen sich die Frage, ab wann richtiges Heizen überhaupt sinnvoll ist bzw. ab wann das Heizen durch Vermieter prinzipiell ermöglicht werden muss.

 

Typischerweise beginnt man frühestens ab Oktober mit dem Heizen. 2019 war der Oktober häufig über 20 Grad warm – Heizen daher lange nicht nötig. Auch 2020 ist der Oktober bislang noch relativ mild.

 

Ab Ende April ist Heizen meist auch nicht mehr notwendig. Abhängig ist dies natürlich auch von deiner Region und dem lokalen Wetter im Winter.

 

Umgekehrt bedeutet das, dass der größte Teil unseres Heizenergieverbrauchs vor allem auf die Monate Dezember bis März fällt: Richtig heizen heißt also auch: später damit zu beginnen und früher aufhören.

 

Übrigens: Heizen gehört zu den Dingen mit dem größten Einfluss auf das Klima. Die Grundfläche der eigenen Wohnung zu verkleinern, gehört daher zum Wirksamsten, was du für den Klimaschutz tun kannst.

3. Nachts die Heizenergie bewahren

 

Fenster haben nicht die gleiche Isolationswirkung wie Wände. Richtig Heizen bedeutet hier, so wenig Wärme wie möglich entweichen zu lassen – gerade im Winter. Deshalb ist es sinnvoll, Rollläden nach Einbruch der Dunkelheit herunterzulassen – so lässt sich der Wärmeverlust an den Fenstern um bis zu 20 Prozent reduzieren und du kannst Heizkosten sparen.

 

Übrigens: Die Vorhänge zuzuziehen bringt tatsächlich auch noch ein paar Prozent!

4. Stoßlüften statt Dauerkippen

 

Richtig Heizen geht nur mit richtigem Lüften: Dauerhaft gekippte Fenster sorgen kaum für Luftaustausch, sie kühlen nur die Wände aus. Richtiges Stoßlüften dagegen spart viel Energie und ist zudem gut für die Gesundheit.

Zu wenig Feuchtigkeit im Raum trocknet die Schleimhäute aus, zu viel begünstigt gerade an kalten Wänden Schimmelpilze. Die Fenster also mehrmals am Tag für ein paar Minuten ganz öffnen, damit ein kompletter Luftaustausch stattfindet – zuvor aber das Thermostatventil herunterdrehen.

5. Wand hinter der Heizung dämmen

 

Richtig Heizen heißt auch, die Wärme möglichst in der Wohnung zu halten. Eine Isolationsschicht direkt hinter dem Heizkörper senkt den direkten Wärmeverlust über die Außenwand. Im Baumarkt findest du Dämmmatten in verschiedenen Stärken und mit oder ohne Aluminiumbeschichtung. (Aluminium reflektiert die Wärmestrahlung.)

 

Lass dich hier am besten beraten, denn Dämmen ist eine Wissenschaft für sich. Doch mit richtigem Dämmen lässt sich der Wärmebedarf deutlich reduzieren und du kannst Energie sparen.

6. Richtig Heizen: Fenster und Türen dicht halten

 

Richtig Heizen hilft wenig, wenn ein Teil der Wärme durch undichte Fenster und Türen entweicht. Dichtungen in Fenster- und Türrahmen werden im Lauf der Zeit porös und damit undicht. Im Winter kann das richtig teuer werden.

 

Du kannst die Spalten ganz einfach mit Schaumstoff- oder Gummidichtungsband (auch Profildichtungsband genannt) auffüllen. Die bekommst du in jedem Baumarkt in unterschiedlichen Ausführungen. Wichtig dabei: Richtig lüften!

7. Heizkörper nicht verdecken

 

Achte darauf, dass deine Heizkörper nicht verdeckt sind, etwa von Möbeln oder Gardinen. Auch Thermostate sollten nicht verdeckt sein. Die Heizwärme kann sich sonst nicht gut im Raum verteilen und deine Heizung arbeitet stärker als eigentlich nötig – das verschwendet nur Energie.

8. Heizung richtig einstellen

 

Die Zahlen auf vielen Heizungs-Thermostaten sind keineswegs willkürlich angeordnet. Sie zeigen recht genau an, wie warm es im Zimmer wird – aber eben nicht die Temperatur selbst. Gleichzeitig informieren sie auch, wie viel Energie du sparen kannst.

9. Nachtabsenkung: Heizung einstellen bei Tag und Nacht

 

Wie sollte man die Heizung bei Nacht und am Tag einstellen?

Am Tag typischerweise die Einstellung 2 bis 3 wählen für ca. 18 bis 20 Grad.

 

In der Nacht im Schlafzimmer die Einstellung 1 bis 2 für 14 Grad (oft markiert).

In meist ungenutzten Räumen die 1 einstellen für 12 Grad.

 

Umstritten ist die Nachtabsenkung der Temperatur. Am Tage will man es warm haben, in der Nacht könnte man die Heizung theoretisch ganz abschalten. Doch am Morgen muss man dann wieder richtig Einheizen, um eine warme Wohnung zu haben – auch das verschlingt Heizenergie.

 

Umstritten ist, ob das erneute Aufheizen der erkalteten Wohnung nun sinnvoller ist als das Durchheizen mit „Nachtabsenkung“, also einer zwar niedrigeren, aber nicht niedrigen Temperatur. Die Antwort ist von vielen Faktoren abhängig, vor allem von der Gebäudemasse und der Gebäudedämmung, und die kann für den konkreten Anwendungsfall nur ein*e Expert*in ermitteln.

 

Um aber selbst eine Faustregel zu haben, gehe wie folgt vor: Schalte in einer Nacht mit Null Grad Außentemperatur die Heizung einmal komplett ab. Prüfe am nächsten Morgen die Temperatur: Je tiefer die Temperatur über Nacht gesunken ist, desto weniger Energie konnte das Gebäude oder die Wohnung speichern, desto sinnvoller wäre eine Nachabsenkung, also das Heizen in der Nacht mit niedriger Temperatur.

 

Übrigens: Nicht nur in der Nacht, auch am Tag kann man die Heiztemperatur senken, wenn tagsüber niemand zu Hause ist – und damit bei Gebäuden mit hohem Verbrauch bis zu 15 Prozent an Heizenergie sparen.

10. Richtig Heizen: Möglichst keinen Nichtöko-Strom verheizen

 

Mit Strom zu heizen ist oft wenig effektiv und auch ziemlich teuer. Verwende also Heizlüfter, wenn überhaupt, nur sehr sparsam. Auch Infrarotheizungen heizen mit Strom. Aus dem selben Grund haben auch die verschwenderischen Nachtstromspeicherheizungen in modernen Wohnungen eigentlich nichts mehr verloren, jedenfalls solange man keinen Ökostrom hat.

 

Im Zuge der Energiewende werden wir wahrscheinlich mehr und besser mit (Öko-)Strom heizen. Sinnvoll ist das aber nur, wenn dieser tatsächlich aus regenerativen Quellen kommt, also Ökostrom ist, und die gewählte Heizmethode hinreichend effizient ist, also einen hohen Wirkungsgrad hat.

11. Den eigenen Energieverbrauch kontrollieren

 

Die Kosten für Strom und Heizung werden monatlich direkt vom Konto abgebucht – Mieter*innen zahlen in der Regel eine mit dem Vermieter bzw. dem Stromversorger vereinbarte Abschlagszahlung; die Jahresabrechnung folgt oft erst irgendwann im nächsten Jahr. Das ist zwar bequem, führt aber leider auch dazu, dass man schnell den Überblick über die verbrauchte Energiemenge verliert.

 

Deshalb solltest du genau auf deinen Verbrauch achten. Für die Heizkosten findest du ungefähre Vergleichswerte im Heizspiegel. Für den Stromverbrauch bieten einige Stadtwerke Apps an, mit denen sich der eigene Verbrauch im Blick behalten lässt. Stromverbrauchsmesser gibt es schon ab 20 Euro, Verbraucherzentralen leihen sie teils auch kostenlos aus – sie zeigen den Strom an, den ein Gerät verbraucht.

12. Richtig heizen mit automatischer Heizkörpersteuerung

 

Mit programmierbaren Thermostaten an den Heizkörpern kannst du den Heizzyklus in jedem Raum optimal einstellen und so viel Energie sparen. Komfortabel geht es auch per Funk von einem Raumregler gesteuert. So werden die Räume nur zu den Zeiten beheizt, zu denen sie auch tatsächlich genutzt werden. Du hast jederzeit eine angenehme Raumtemperatur und sparst gleichzeitig Energiekosten.

 

Der Einbau programmierbarer Thermostate ist einfach: Lediglich der Thermostatkopf wird ausgetauscht.

13. Heizung früher abdrehen

 

Wer ins Bett geht, schaltet natürlich vorher die Heizung aus. Nun heizt diese aber noch eine Zeitlang nach, und diese Wärme nutzt dem Bewohner eigentlich gar nicht mehr.

 

Schlauer also: Eine halbe oder ganze Stunde vor dem Zubettgehen schon mal die Heizung herunter drehen. Auch das spart wieder etwas Energie.

14. Heizung prüfen

 

Befindet sich Luft im Heizkörper, musst du die Heizung entlüften. Denn sonst kann das warme Wasser nicht in den Heizkörper aufsteigen und die Heizung bleibt kalt.

15. Besser wärmer kleiden als mehr heizen

 

Klingt so richtig banal, aber es ist eben auch wahr: Wer es richtig warm haben will, der heizt besser weniger – und zieht sich dafür wärmer an. Vor allem die Füße warmhalten – dann friert man weniger leicht!

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